Die Wanderung der Elefanten
Im südafrikanischen Dschungel machen sich auf mysteriöse Weise ein paar Elefanten auf den Weg. Sie begeben sich zum Haus eines Mannes. Lawrence war jemand, der für sie zählte, er war einer von ihnen. Der alte Mann ist gerade verstorben und die Elefanten wollen ihm ihre letzte Ehre erweisen. Die Compagnie Formiga Atómica hat sich von dieser unglaublichen, aber wahren Geschichte inspirieren lassen und ein witziges, poetisches, tiefgründiges Theaterstück daraus gemacht, für alle ab sechs Jahren.
Von allerlei Minispielzeugen und Plastikkrokodilen, -nashörnern und anderen wilden Tieren umgeben, spricht der Erzähler Miguel Fragata mit viel Feingefühl und zugleich auf ganz einfache Weise vom Leben und vom Tod. Auf der Bühne ist diese Erzählung, begleitet von einigen Fotos, eingewoben in Moskitonetze, deren feine Schleier in sanftes, warmes Licht getaucht sind und Schattenspiele hervorrufen.
Miguel Fragata ist auch Regisseur. Mit Inês Barahona gründete und leitet er die in Lissabon ansässige Compagnie Formiga Atómica, die mit einem anderen Theaterstück für junges Publikum 2018 auf dem Festival d’Avignon IN eingeladen war. Mit La Marche des Eléphants – deren portugiesische, französische und deutsche Version mehr als hundert Mal in Europa gespielt wurde, wollten die Künstler*innen einen anderen als den zu kindlichen, häufig nicht zum Wesentlichen kommenden Ansatz finden, der oft zum Einsatz kommt, wenn man mit Kindern über Trauer redet. Sie haben ihren Ansatz nach vielen Begegnungen und Gesprächen mit mehr als 200 Kindern und Erwachsenen erweitert. In der Erzählung der Freundschaft zwischen Lawrence und den Elefanten geht das Duo auf ganz einfache Weise existenzielle Fragen an. Dieses intelligente, leuchtende, leichte und gleichzeitig berührende Stück muss man gesehen haben.