Ein Mädchen lebt mit ihrem Großvater in einer weißen Papierwelt, die von einem fürchterlichen Wind heimgesucht wird. Die Windböen sind so stark, dass sie alles auf ihrem Weg mitnehmen, Ideen, Worte, Gedanken. Als die Kleine die seltsame Entdeckung einer ihr ganz fremden Welt macht, gerät ihr Leben aus den Fugen. Dort, auf der anderen Seite der Mauer, gibt es Farben, Musik, Wimmelwörter, Stifte zum Schreiben und zum Zeichnen. Aber der Tornado verfolgt sie, will sie dahin zurückbringen, wo sie herkommt. Das mutige Mädchen entschließt sich, sich gegen den erdrückenden Wind zu stemmen, der ihr Land zum Schweigen bringt.
Unter den geschickten Händen der Künstler*innen der Compagnie Des Fourmis dans la Lanterne erwachen die Marionetten mitten in einem Universum aus Notizblöcken und ausgeschnittenen Papieren zum Leben. Ein ganz und gar visuelles Theater entsteht vor unseren Augen. Ohne ein einziges Wort erzählt das Duo von Zensur und Redefreiheit, allein durch starke Bilder. Vom Flug eines Papierschmetterlings bis hin zum Jahreszeitenwechsel eines Baums aus Pappe wird diese Geschichte eines Widerstands für die Jüngsten, aber auch die Großen, taktvoll und liebenswürdig erzählt.
Die Puppenspieler*innen Yoanelle Stratman und Pierre-Yves Guinais lieben das gründliche Arbeiten, wie kleine Ameisen, sie pflegen eine künstlerische Ästhetik ohne Schnörkel, die ihr Markenzeichen geworden ist. Ob in Frankreich, Südkorea, Österreich oder Rumänien, überall wurde Vent debout einhellig von der Presse und dem Publikum gelobt. Eine allgemeingültige poetische Fabel, so nötig wie verblüffend.
Dank an dem Theater im Viertel und an der Ecole de théâtre Jacques Ropital in Forbach
Mit freundlicher Unterstützung des Institut français und des französischen Ministeriums für Kultur/DGCA im Rahmen von OBJETS & MARIONNETTES FOKUS 21/22
Mit der Unterstützung von