À poils macht Vorurteilen den Garaus, indem es eine unwahrscheinliche Begegnung hervorruft. Da sind drei feiste Unholde, große mürrische behaarte Rockertypen. Die bikermäßig in schwarzem Leder auftretenden Techniker machen sich daran, das Bühnenbild aufzubauen und finden sich…Kindern gegenüber. Ab hier kann alles passieren, denn nun läuft nichts, wirklich nichts mehr wie geplant.
Diese harten Kerle bitten die versammelten Kinder, mit anzupacken – das ist der Auftakt für eine großartige Metamorphose. Bald gleicht alles einer Baustelle. Bühnenbildelemente kommen aus Kisten, die auf der Bühne herumstehen. Ein kollektiver Aufbau beginnt, und nach und nach lassen sich alle aufeinander ein. Im Lauf des spielerisch-fröhlichen Aufbaus werden die stämmigen, hartgesottenen Kerle immer bunter und fangen an, sich mit einem seltsamen, farbenfrohen Pelz zu bedecken, ganz weich und haarig. Aber was verbirgt sich hinter dieser eigenartigen Verwandlung?
À poils ist ein ungewöhnliches, fremdartiges, ein geniales Stück, das das Anderssein und vorgefasste Meinungen thematisiert. Mit der Compagnie S'Appelle Reviens inszeniert Alice Laloy eine Bühnenperformance, die auf der zufälligen Begegnung zweier Welten basiert, die schlussendlich einen gemeinsamen Kokon um sich spinnen. Ein seltsames Objekt, das das Theater für junges Publikum hinterfragt. Eine Fabel über Zartheit und Zärtlichkeit, die noch von sich reden machen wird.