Für ihr neues Stück hat die Compagnie La Bande Passante, Spezialistin für das, was sie „dokumentarisches Objekttheater“ nennt, sich Tagebücher von Jugendlichen vorgenommen. Die Künstler*innen haben über Jahre viele Texte gelesen, die sie im Rahmen ihrer Recherche, über Aufrufe und bei Begegnungen mit Jugendlichen von gestern und heute gesammelt haben. Es sind Berichte aus der Jugend, sehr persönlich und einzigartig, gleichwohl von universeller Bedeutung. Sie greifen die jeweilige Geschichte einzelner junger Menschen auf, beschreiben Situationen, Entscheidungen, Verzichte und Emotionen in einer Zeit der Weichenstellungen, in der Körper und Ideen neue Gestalt annehmen.
Devenir beschäftigt sich in einer Performance, die auf wunderbare Weise (Objekt-)Theater mit Videoproduktionen und Livemusik verbindet, mit ganz individuellen Schicksalen. In diesem Stück treffen alle Geschichten aufeinander, auch die der beiden Schauspieler*innen, die sich auf ihre eigene Jugend besinnen. So wird dieses witzige, berührende Stück bald zu einer Konstellation authentischer Leben.
La Bande Passante hat bereits mehrere Produktionen im Carreau präsentiert, zuletzt Vies de Papier (im Rahmen des Festival PERSPECTIVES 2018), von Publikum und Kritik hochgelobt. Das künstlerische Team von Devenir unter der Leitung von Benoît Faivre und Kathleen Fortin wird ergänzt von weiteren Talenten. Mit dabei der Schauspieler und Musiker Maxime Kerzanet (Teil der Gruppe Léopoldine HH, die beim Festival PERSPECTIVES 2021 auftrat), der das Stück mit seinen rhythmischen Kompositionen belebt.
Wer diese Fragmente der Menschheit miterlebt, in all ihrer Offenheit und verwirrenden Poesie, kann lachen und sich anrühren lassen, egal ob jugendlich oder post-jugendlich. Auf keinen Fall verpassen.