Vierzehn junge Tänzerinnen und Tänzer stürzen sich in eine explosive Choreografie. Eine Welle der Energie ergießt sich über das Publikum, das um die Bühne herum platziert ist, ganz nah an den Künstler*innen: Kamuyot ist ein fröhliches Ballett, das großzügig Lebensfreude verteilt und den Gemeinsinn lebt.
Stile und Figuren werden zu einem kunterbunten Soundtrack präsentiert. Zur Beethovensonate oder auch zum psychedelischen japanischen Popsong bewegen sich die Tänzer*innen mit maximalem Enthusiasmus auf der Bühne, egal ob im Solo, Duo, Trio oder im Gruppentanz. Sie beobachten sich gegenseitig, steigen in die Bewegungen ein, verlassen kurz die Mitte und verweilen im Publikum, nur um mit neuem Schwung zurückzukehren. Diese frische Brise entwickelt einen ausgelassenen Sog, der bald auch die letzte Zuschauerreihe erreicht hat.
Kamuyot ist hebräisch und bedeutet „Menge“. Eine Menge Energie, Bewegung, Gesten, Dynamik, Rhythmus, Brüche, Kontraste, Wendungen. Nichts kann sie aufhalten, diese Tänzer*innen scheinen über unerschöpfliche Kräfte zu verfügen. Für den bekannten israelischen Choreografen Ohad Naharin, der dieses Stück aus dem Jahr 2003 mit dem renommierten Ballett der Opéra national du Rhin wiederaufgenommen hat, ist der Tanz ein kollektives Abenteuer, das intensiv erlebt wird. Er komponiert eine Ode an die Jugend – ein Stück für die ganze Familie mit ansteckender Vitalität.